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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
30. Schwangerschaftswoche

Urlaub, ich komme

...Neues von unserem Kind, Gedanken zur Geburt und Erste Hilfe-Kurs

Liebe Leserinnen und Leser!

Diese Woche ist bei mir das Kapitel „normales Familienleben“ angebrochen, denn die Pendelei hat jetzt bis Mitte Oktober erst einmal ein Ende.

Eigentlich wollte Philipp mit dem Zug nach Hessen kommen, um dann mein Auto zu bepacken und mit mir „an Bord“ nach Potsdam zu fahren. So wollten u.a. etliche Leihgaben für’s Baby und jede Menge Bücher mitgenommen werden. Mir kam dieser Aufwand letztlich übertrieben vor, denn zum einen hatte ich für’s Bepacken des Autos (sofern ich die Kisten nicht selbst schleppen konnte) genug helfende Hände, und zum anderen ist mein Bauch noch nicht so groß, dass er mich beim Autofahren stört. Im Endeffekt begab ich mich sodann am Montagabend alleine auf die Rückreise, nachdem ich zuvor meinen „Ausstand auf Zeit“ im Kollegenkreis organisiert hatte. Ich habe wirklich tolle KollegInnen, und dementsprechend nett war unsere vorerst letzte gemeinsame Besprechungsrunde. So wurde gescherzt, dass ich wohl noch unter Presswehen bestimmte Sachen für den Fachbereich regeln werde ;-) und bekundet, dass man über meine Pause traurig und wehmütig sei. Das ist ein schönes Gefühl, so viel Wertschätzung zu erfahren. Traurigkeit, Wehmut - diese Gefühle kann ich an dieser Stelle nicht teilen. Dafür bin ich nicht der Typ, war ich irgendwie noch nie. Sobald sich Neues eröffnet steuere ich mit viel Elan und Neugier darauf zu und freue mich auf das, was kommt. In meinen Augen lasse ich nichts zurück, sondern gewinne nur neue Eindrücke hinzu. Außerdem bin ich daheim technisch so ausgerüstet, dass ich mich jederzeit ins interne Netz der FH einwählen kann. Zudem geht die fachhochschulspezifische Organisationsarbeit von zu Hause aus nahtlos weiter – trotz Urlaub. So saß ich bereits am nächsten Tag (nach einer ziemlich öden, langen Autofahrt mit viel Regen und wenig umsichtigen LKW-Fahrern) am Schreibtisch.

Der diesmalige Frauenarztbesuch dauerte länger als sonst, denn es wurde erstmalig ein CTG geschrieben. Die insgesamt 20 Minuten andauernden Aufzeichnungen zeigten, dass meine Bauchbewohnerin genau zwei Minuten inne gehalten und ansonsten nur rumgeturnt hat. Mittlerweile 35 cm groß und 1.250g schwer ist die Kleene weiterhin sehr aktiv, und ich spüre sie tagsüber fast ständig - trotz Vorderwandplazenta. Nachts dagegen lässt sie mich (noch) schlafen, was ich ganz prima finde. Der Ultraschall dauerte wieder mal nicht lange, denn Madame zeigte sich von allen Seiten, so dass der Arzt seine Einstellungen schnell hatte. Im Gegensatz zum letzten Mal, wo die Profilaufnahme eine ziemlich große Nase zeigte, war dieses Mal ein kleines Knubbelnäschen auszumachen. Also, ich find‘ meine Tochter schon jetzt zuckersüß! :-) Der Doc konnte auf dem Ultraschall die ersten Haare ausmachen (was die Ärzte da immer so erkennen können…;-)) und war weiterhin zufrieden - alles schön normgerecht. Ich bekam meine Flugtauglichkeitsbescheinigung für unseren anstehenden Urlaub, die Verordnung, von nun an täglich eine Eisentablette zu mir zu nehmen und ein Kurangebot. Ich und eine Schwangeren-Kur? Wofür? Meine prompte Ablehnung wurde mit der Bemerkung „das habe ich mir gedacht“ und einem Augenzwinkern quittiert.

Im Geburtshaus lernte ich Hebamme Nr. 4 kennen. Jetzt fehlen mir nur noch zwei Hebammen meines Hebammenteams, und dann habe ich von jeder Hebamme zumindest eine Vorstellung. Aus momentaner Sicht habe ich keine Präferenz hinsichtlich der Geburtsbegleitung. Alle Vier machen einen kompetenten Eindruck, die eine ist jünger, die andere ist älter, die eine ein bisschen spirituell angehaucht, die andere geerdeter…Bis dato sind mir von ihrem Verhalten her alle genehm gewesen. Auf die Geburt bin ich schon jetzt unheimlich gespannt. In diesem Zusammenhang blitzt immer der Gedanke auf „hoffentlich machst Du Dich nicht zum Horst“. Diese Befürchtung habe ich auch gegenüber einer der Hebammen kund getan. Und nicht nur sie, sondern auch andere sagen mir, dass „Loslassen“ sehr wichtig für den Geburtsverlauf ist. Das könnte zu einem Problem werden, denn ich als Kontrolletti gehe meistens kopfgesteuert und rational vor, mit einem Hang zum Perfektionismus. Diese Eigenschaften passen wohl nicht besonders gut zu einer Geburt. Naja, im Yoga übe ich schon immer das tönende Ausatmen, das mir dann unter der Geburt hoffentlich weiterhelfen wird, und an der Autosuggestion bin ich auch dran.

Dann haben Philipp und ich zwei Abende lang den Erste Hilfe-Kurs für Säuglinge und Kinder besucht. Dabei sind von dem Kursleiter, einem ausgebildeten Rettungssanitäter, Heilpraktiker und vierfachen Vater, folgende Themen behandelt worden: Fremdkörper in den Atemwegen, Herz-Lungen-Wiederbelebung, plötzlicher Kindstod, Vergiftungen, Zeckenbiss/Bienenstich, Wunden/Blutungen, Kopfverletzung, Nasenbluten, Austrocknung/Dehydration, Fieberkrampf, Pseudokrupp, Verbrennungen, Sonnenstich und Ertrinkungs- sowie Stromunfall.

Krass, was alles so passieren kann und interessant, was gar nicht sooo schlimm ist. Beispielsweise sind Fieberkrämpfe harmlos, jagen den Eltern aufgrund der Erscheinungsform (Zuckungen, blaue Gesichtsverfärbung, Gurgel-/Schmatzlaute) aber einen ganz schönen Schrecken ein. Jetzt wissen wir, wie wir beim Auftreten eines Pseudokrupps reagieren müssen und werden uns demnächst medizinische, pulverisierte Kohle beschaffen, um im Bedarfsfall Pflanzen-, Medikamenten- und Tabakvergiftungen binden zu können. Und sollte unser Kind irgendwann auf die Idee kommen und die Gelegenheit haben, Spülmittel zu trinken (werden wir natürlich durch entsprechende Sicherungsmaßnahmen auszuschließen versuchen), dann werden wir „Lefax“ oder andere Entschäumer im Hause haben. Interessant auch, dass Pflanzen wie Weihnachtsstern, Feuerdorn, Vogelbeeren, Knallerbse ungiftig, Herbstzeitlose, Rhododendron, Orleander und Eibe dagegen sehr giftig sind.

Ein weiterer Aspekt, über den wir uns zukünftig noch Gedanken machen müssen, ist das Thema „Impfung“. Der Kursleiter berichtete nämlich im Zusammenhang mit dem plötzlichen Kindstod über eine statistische Häufung zu Beginn des dritten bzw. vierten Monats, der Zeitpunkt, wo die ersten Impfungen beginnen. In diesem Zusammenhang vertrat er die These, dass Kinder durch die Mutter so viele Abwehrstoffe erhalten, die eine erste Impfung erst mit dem ersten Lebensjahr sinnvoll erscheinen lassen. Wir haben uns mit diesem Thema noch gar nicht befasst. Wir sind zwar grundsätzlich keine Impfgegner, aber gegen die Schweinegrippe haben wir uns aufgrund der widersprüchlichen Berichterstattung beispielsweise nicht impfen lassen.

So, aktuell ist es jetzt Samstag und hinter mir liegen gepackte Koffer. In wenigen Stunden geht es für zwei Wochen mit dem Flieger in die Sonne, und da wir in unseren außer-Haus-Urlauben das Internet Internet sein lassen, werde ich mich erst in zwei Wochen wieder mit einem Bericht melden. Lasst‘ Euch bis dahin ebenfalls von der Sonne die Nase oder was auch immer kitzeln. Ich werde Euch nächstes Wochenende in Gedanken entspannte Grüße senden und verabschiede mich mit einem hasta luego!

Auf Wiederlesen,

Eure Nicci



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Kommentare von Lesern:

Nicci, Tagebuchschreiberin20.06.2010 22:48

@ Katrina:
Hallo Katrina, ich arbeite das erste Jahr im Rahmen von homeoffice 30% der üblichen Arbeitszeit und fahre ab Oktober sporadisch nach Hessen, um das eine oder andere Seminar abzuhalten. Ab September 2011 erhöhe ich auf 30 Stunden und pendel dann wieder wöchentlich.

@Brigitte:
Hey Brigitte, danke für die Hinweise und schön, dass Du Dich auf diesem Wege meldest. Du hörst, wie versprochen, von mir!

@Eva:
Liebe Eva, herzlichen Dank für Deinen Kommentar! Wir werden das Für und Wider abwägen und müssen uns dazu erst einmal schlau machen...

Viele Grüße an Euch 3

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Eva, Düsseldorf09.06.2010 17:44

Liebe Nicci,
fürs Impfen sprach für mich zum Beispiel, dass man gegen Keuchhusten keinen Nestschutz hat, dieser für Babies lebensgefährlich werden kann (Atemstillstände beim Schlafen) und oft nicht rechtzeitig erkannt wird. Geimpft wird das mit der 6fach-Impfung, die angeblich die SIDS-Rate ansteigen lässt, wie es Euch auch gesagt wurde. Allerdings haben Studien dies wohl widerlegen können...
LIebe Grüße, Eva

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Brigitte, Yogalehrerin07.06.2010 13:09

Hallo Nicci,
schön dass es euch gut geht, hier noch ein oder zwei Tips, die vielleicht auch für andere interessant sind. Anstatt der Eisentabletten kann man auch den "Kräuterblutsaft" (aus Apotheke oder reformhaus) trinken, der schmeckt zwar nicht jedem, hat aber eine höhere Bioverfügbarkeit und ist vom Körper leichter aufzunehmen als Eisentabletten. Außerdem fallen die Begleiterscheinungen wie z.B. Verstopfung weg.
Zum Impfen kann ich dir noch eine Seite im Internet empfehlen, www.impfentscheidung.de , dort wird ziemlich neutral über das für und wider der Impfungen berichtet und hilft bei der Entscheidungsfindung. Ich wünsche euch einen schönen Urlaub und freue mich, wenn ich wieder von euch höre.
Liebe Grüße Brigitte

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Katrina, Bremen07.06.2010 10:53

Hallo Nicci, schoenen Urlaub! Genießt den letzten entspannten zu zweit - an den wirst Du spaeter noch lange denken!
Faengst Du eigentlich gleich nach dem Mutterschutz wieder an, in Hessen zu arbeiten ("die Pendelei hat bis Oktober ein Ende)?
Herzliche Gruesse, katrina

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