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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
49. Woche

Beobachtung: Der Schnippelwutz

Mein Mausebär hat sein kleines Glied entdeckt und nun sitzt er gerne auf dem Wickeltisch und versucht über seine Mini-Plautze hinwegzuschauen, um den kleinen Zipfel näher in Augenschein nehmen zu können.

Na das war ein prickelnder Wochenanfang.
Christian und ich wollten uns einen netten DVD-Abend machen, wir haben uns allerdings die ersten zwanzig Minuten in sechs (6!) Abschnitten angeschaut, weil das Babyphon im wahrsten Sinne des Wortes komische Geräusche ausspuckte. Mats hat wohl irgendwas so gar nicht vertragen, der arme Kleine wusste glaub ich nicht, wie ihm geschah. Er war ziemlich müde und schaute jedes Mal wieder recht bedröppelt aus der Wäsche, wenn wir ihn aus derselbigen rauspellten. Mats hat da keine halben Sachen gemacht und wir mussten ihn immer wieder komplett umziehen. Als der Mageninhalt der letzten Stunden draußen war, haben wir ihm Iberogast gegeben. Naja, gegeben hört sich so locker an, aufgezwungen muss ich wohl eher sagen. Das Zeug schmeckt halt noch wirklich wie Medizin, war unübersehbar an Mats Gesicht abzulesen.

Ein klassischer Männerspruch kam im Laufe des Abends von Chris: „Ich hab mich immer schon gefragt, wofür wohl diese vielen weißen Tücher im Schrank sind.“
Da unser Filius noch nie ein Spucker war, sind uns die Situationen mit Molton-Tuch und Säugling auf dem Arm total fremd. Habt also bitte alle ein Einsehen mit meinem lieben Mann. Grins.
Mats schlief die restliche Nacht relativ gut, trotzdem ging es am nächsten Tag dann leider weiter. Mir waren im Bett natürlich noch all die hübschen Erkrankungen eingefallen, die u. a. Erbrechen als Symptom haben. Netterweise scheint es sich aber doch nur um einen “verdorbenen Magen“ gehandelt zu haben. Der Kurze wollte gerne spielen, sich bewegen und hatte, glaub ich, den ganzen Tag über einen mordsmäßigen Kohldampf.

Nachdem die erste kleine Morgenmahlzeit ziemlich fix und schwallartig wieder zum Vorschein kam (die gute Muttermilch, seufz), hab ich ihn recht kurz gehalten und er durfte alles nur noch häppchenweise zu sich nehmen.
Jaaaa…hat auch mehrmals allergrößten Protest gegeben, bin aber standfest geblieben und hab diesen Bitte-bitte-ich-hab-doch-soviel-Hunger-Blick mit viel Spielen verschwinden lassen.
Irgendwann hatte er auch begriffen, dass die Essenspausen keine Hungersnot bedeuten und hat gierig, aber ruhig auf die nächste Ration gewartet.

Jetzt mal zu einem anderen Thema: Hormone.
Was die alles können – Wahnsinn.
Ich habe mein Stillangebot seit ca. 4-6 Wochen ziemlich verringert, bin jetzt bei einmal Stillen pro 24 h angelangt und im Rückblick muss ich sagen, das hat doch einiges bewirkt.
Dieser elendige Haarausfall, der in Mats viertem Lebensmonat begann, hat sich schließlich doch mal verabschiedet – endlich!
Ich hab, abgesehen von der Schwangerschaft, zehn Monate lang meine Tage nicht gehabt – war auch nett!
Spaß, Appetit und Frequenz auf gemeinsame Turnübungen, schließlich soll Mats ja kein Einzelkind bleiben, haben sich wieder voll normalisiert – Gott sei Dank!
In dem Zusammenhang muss ich erwähnen, ist schon komisch, wenn da zwei Kulleraugen über den Matratzenrand schauen und gar nicht wissen, was sie von der Situation halten sollen.

Übrigens werd ich so langsam wehmütig. Bald schon ist Mats erster Geburtstag und damit endet auch unser Baby-Tagebuch.
Ein Baby ist er eh schon längst nicht mehr, hmm…
Trotzdem geschieht immer noch sehr viel Neues, werden Premieren gefeiert, Entdeckungen gemacht; Mats ist einfach unsere kleine GROSSE Schatztruhe - nicht mehr und nicht weniger.

Vor einigen Tagen hat er eine Beobachtung gemacht, die jetzt regelmäßig überprüft wird. Mein Mausebär hat sein kleines Glied entdeckt und nun sitzt er gerne auf dem Wickeltisch und versucht über seine Mini-Plautze hinwegzuschauen, um den kleinen Zipfel näher in Augenschein nehmen zu können.
Da das wohl wirklich nicht so einfach ist, gibt er sich auch zumeist mit dem Ertasten seines Schwänzchens zufrieden. Der kleine Bursche zupft dann ein paar Mal hin, lächelt mich dabei ein wenig stolz und zufrieden an und ist meist verwirrt, wenn er etwas später nicht mehr so richtig was zu greifen hat – in der Windel verpackt, ist natürlich alles auch ein großes bisschen schwerer zu differenzieren.

Mir ist klar geworden, dass wir jetzt langsam das ein oder andere auch mal näher benennen müssen. Und ganz aktuell halt - Penis kommt nicht in Frage, das Wort klingt viel zu steif, zu sachlich, einfach nicht kindgerecht. Und wie wollen wir ihn dann nennen, Pipimann, Pullermann?
Als ich Christian drauf ansprach, sagte der nur etwas überrascht: „Wieso, ich red mit ihm schon immer von seinem Schnippelwutz?“ Aha.
Mmmmh … hat jemand noch ne andere Idee?

Jetzt noch fix zu den anderen Neuigkeiten.
Mir ist aufgefallen, dass er schon seit ca. zwei Wochen gar nicht mehr heult, wenn jemand aus der Wohnungstür geht. Ganz im Gegenteil, es hat sich scheinbar fast zeitgleich ausgetauscht mit dem Winken zum Abschied. Wir müssen ihn dazu gar nicht animieren, mit Freude wedelt er jeden aus der Wohnung.
Ich war echt gerührt, als er mir diese Woche zum ersten Mal, im Bett liegend, einen Gute Nacht - Gruß zugewunken hat.

Am Spazieren gehen hat er nicht mehr annähernd die Freude wie im Sommer. Eingepackt und eingemummelt wie ein Eskimo und ziemlich bewegungsunfähig, ist dieser Zustand für unseren quirligen Dreikäsehoch natürlich gar nix. Immer wenn wir wieder kommen, kaum aus dem Schneeanzug geschält, muss erst mal fix losgekrabbelt werden – die wieder gewonnene Freiheit feiern.

Nachdem in der Vorweihnachtszeit das Aneinanderschlagen von Walnüssen ganz großer Sport war, stand in der letzten Woche das Hände klatschen ganz oben auf der Liste, diese Tage hab ich es glaub ich noch nicht einmal gesehen. Manche Dinge scheinen sich zwischendurch auch mal wieder zu verabschieden und da ich ihn nicht darauf trainiere…

Mats hat bisher immer nur alles ausgeräumt, zurückpacken war noch nie sein Ding. Aber jetzt landet immer öfters das ein oder andere “Spielzeug“ wieder im Schrank, in der Lade, im Korb.
Heute hat er ganz bedächtig einen Socken von der Waschmaschine in den direkt daneben stehenden Trockner gelegt, hat das dann gleich noch mal wiederholt mit Socken Nummer zwei und als ich vor Begeisterung Christian dazu gerufen hab – war der ganze Zauber vorbei. Tja, manchmal sollte man wohl einfach nur diese magischen Momente still und heimlich genießen.

Als letztes noch drei Worte zum Schlafen und Durchschlafen lernen.
Klappt ganz gut.
Nee, ehrlich. In letzter Zeit war ich doch etwas neidisch geworden auf meine ausgeruhten Eltern-Kollegen. Mit dem Umzug ins eigene Zimmer wollte ich deshalb auch das Stillen in der Nacht aus dem Programm nehmen und gegen das Durchschlafen austauschen. Und tatsächlich, mit einem kleinen Konzept wie wir es angehen, wird jede Nacht besser.
Wir sind bereits einmal nicht geweckt worden. A yeahh.
Aber davon muss ich nächste Woche erzählen, Mats hat sich tierisch erkältet und der Husten, die laufende Nase und wer weiß was noch, lassen ihn nicht richtig in den Schlaf kommen und ich geh schon den ganzen Abend hin um ihn aus dem wippenden Vierfüßlerstand wieder hinzulegen. Er hustet und jammert ganz erbärmlich vor sich hin, da fällt es mir doch recht schwer mich nicht dauernd zu ihm zu stellen um ihn zu beruhigen.
Das wird heute wohl keine gute Nacht, seufz.

Wünsche Euch allen, dass Ihr (wahrscheinlich) besser geschlafen habt als unsere Kleinfamilie.

Liebe Grüße, Nicole



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Kommentare von Lesern:

Gast08.11.2009 19:58

ich würde meine mutter hassen, wenn ich als erwachsener mann sehen würde, was sie damals über mich und meinen schniedel geschrieben hat.

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