Es gibt auch wieder schöne Momente in meinem Leben. Ich habe gelernt, mich an kleinen Dingen zu erfreuen. Und das Würmchen strampelt regelmäßig und kräftig!
Nächsten Mittwoch ist Robert vier Wochen tot ... Vier Wochen in Trauer und einem Ausnahmezustand. Außerdem wird an diesem Tag unser Hochzeitstag sein, am Donnerstag sein Geburtstag. Der Dezember wird immer "unser" Monat bleiben und ganz besonders an ihn erinnern! Nach wie vor fließen täglich die Tränen und ich vermisse meinen Mann ...
Trotzdem gibt es auch wieder schöne Momente in meinem Leben. Diese zu erfahren baut ungemein auf. Ich habe gelernt, mich an kleinen Dingen zu erfreuen und nicht ständig in die Zukunft zu planen. Es gibt ganz besondere Menschen in meinem Umfeld, die mir zeigen, dass es sich lohnt, nicht aufzugeben, sondern nach vorne zu schauen. Dazu gehören lange Spaziergänge mit intensiven, offenen Gesprächen und innerer Nähe oder dass von gestern auf heute eine Freundin bei mir übernachtet und sich ab morgens um meine Minimonster gekümmert hat, damit ich das erste Mal seit Wochen wieder ausschlafen konnte. Das tat so gut! Als ich aufwachte, hatte ich weiter Ruhe für mich und sogar frische Brötchen standen bereit. Ich habe es sehr genossen. So sehr ich an meinen Kindern hänge und sie liebe, ich merke, wie wichtig Auszeiten sind, um mich nicht aus dem Blick zu verlieren! Ich weiß noch nicht, wie ich sie in den Alltag einbauen kann, werde es jedoch versuchen. Seit letzter Woche gebe ich auch wieder zwei FABEL Kurse, denn wie schon in früheren Berichten geschrieben, möchte ich weiter arbeiten. Es fällt mir zwar schwer, mich in Gruppen aufzuhalten, verschafft aber auch Normalität, die jetzt so wichtig ist. Sogar auf dem Weihnachtsmarkt war ich mit meinen Kindern. Was haben ihre Augen in der Dunkelheit mit den ganzen bunten Lichtern um die Wette gestrahlt. Eben gerade haben wir alle zusammen das Haus wohnlicher gestaltet, indem wir endlich Bilder aufgehängt haben! Nun wirkt es viel persönlicher, gerade in den Kinderzimmern. Auch Bilder von Robert hängen an den Wänden. Nicht als Altar sondern als Erinnerung. Ich möchte, dass die Kinder auch später wissen, was für einen wunderbaren Vater sie hatten. Auch wenn er nur durch Erzählungen präsent bleibt ...
Nach wie vor reißt der Papierkram nicht ab. Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie umfangreich die Anträge für die Renten sind. Hier das Formular V660, dann 715, ... Die Angaben wiederholen sich ständig, der Arbeitsaufwand ist immens. Dann musste ich die Kinder in meine Krankenversicherung holen (sie waren vorher wie Robert privat versichert), wieder ein Haufen Anträge. So ganz nebenbei noch die Ummeldungen und Versicherungen für das neue Haus, da kommt keine Langeweile auf. Ehrlich gesagt habe ich mich früher um den Schriftkram gedrückt; was war das angenehm!
Dem Würmchen in meinem Bauch scheint es gut zu gehen. Es strampelt regelmäßig und kräftig! Aneke hat entdeckt, dass sie es spüren kann, wenn sie die Hände auflegt und die beiden scheinen sich einen Spaß daraus zu machen. Sie fragt auch ständig, ob sie das Baby endlich mal sehen kann, wie lange es noch dauert, bis es endlich rauskommt ... :-)
Zum Schluss dieses Wochenberichtes möchte ich mich ganz herzlich bei allen von Euch bedanken, die an mich denken und mich unterstützen! Ich hätte nie gedacht, so eine Flut des Mitgefühls und der Hilfe zu erfahren! Ich verspreche Euch, sobald es bei uns bergauf geht, gebe ich etwas an die Menschen zurück, die Hilfe brauchen!!! Nie werde ich vergessen, wie viel Unterstützung man uns gegeben hat!
DANKE
Tanja
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