Hier wurde für mich immer klarer, mein Entschluss, es zu hause zu probieren, steht fest.
Diese Woche war ich von Donnerstag bis eben gerade (Sonntag) bei meiner Weiterbildung zur GfG-Geburtsvorbereiterin. Ich muss sagen, nachdem ich hier zu hause alles organisiert habe und meine beiden Minimonster bestens versorgt wusste (ein dickes DANKE an meine Schwester Yvonne, die jedes Mal extra aus Wilhelmshaven anreist und ihre Vorlesungen sausen lässt), konnte ich am Donnerstag mit einem guten Gefühl aufbrechen.
Das Thema dieses Blockes war "Geburt". So hatte ich endlich mal die Zeit und den Raum, mich mit meiner beziehungsweise der Geburt meiner Tochter, bis zu der es gar nicht mehr lange ist, auseinanderzusetzen. Wir haben viel über Gebärpositionen, Hilfen unter der Geburt und Entspannungsübungen gelernt. Hier wurde für mich immer klarer, mein Entschluss, es zu hause zu probieren, steht fest. Dieses ist unabhängig davon, dass es für meine beiden Kinder am einfachsten wäre - Aneke hat Angst davor, dass ich ins Krankenhaus muss und dort sterbe, wie ihr Papa. Sie spricht dieses Thema immer wieder an, mir versetzt das immer einen Stich... Ich glaube, zu hause in einer entspannten Atmosphäre gebe ich mir und meinem Würmchen die Möglichkeit, die Geburt so zu erleben bzw. aktiv gestalten zu können, wie es für uns alle am schönsten ist. Natürlich werde ich keine Risiken eingehen. Sollte ich verlegt werden müssen, dann ist es so, denn unser aller Gesundheit ist das wichtigste!
Meine Hebamme ist auch sehr verantwortungsvoll und würde offen sagen, wenn es Zeit wird, doch in eine Klinik zu fahren. Es wäre jedoch schön, eine friedliche und schöne Geburt zu hause zu erleben, denn wie es im Moment aussieht, wird dieses meine letzte Schwangerschaft sein (auch wenn ich mir insgeheim noch weitere Kinder wünsche...); eine Hausgeburt wäre also ein krönender Abschluss, den ich mir immer ersehnt habe...
Es flossen jedoch auch Tränen, denn es tut weh, zu wissen, der Papa meiner Tochter kann nicht dabei sein, kann sie niemals kennen lernen und in die Arme schließen. Auch jetzt, wenn ich diese Zeilen schreibe, muss ich wieder weinen. Ich hätte so gern wieder eine richtige Familie, einen Mann, der mich und die Kinder liebt - meinen Mann. Unser Schicksal hat jedoch etwas anderes für uns vorgesehen, ich versuche, es bestmöglichst zu meistern. Oft wird mir gesagt, ich sei eine starke Frau. In Momenten wie diesem fühle ich mich jedoch ganz klein und schwach und möchte einfach nur gehalten werden. Ich überlege gerade, wen ich bei der Geburt dabei haben möchte. Ich habe Ideen, mal sehen, was sich verwirklichen lässt. Auf keinen Fall möchte ich ganz alleine sein, ich weiß nicht, wie ich es durchstehen sollte. Wieder einmal bedarf es großer Organisation und auch Abhängigkeit von anderen: es muss jemand für eine längere Zeit rufbereit sein, sogar mehrere, für mich und zur Versorgung der Kinder. Sollte ich ins Krankenhaus müssen, hoffe ich, dass jemand vertrautes für die Minimonster hier ist und sie täglich zu dem Würmchen und mir bringt, damit sie die Angst verlieren, ich würde dort sterben. In der ersten Wochenbettzeit werde ich Hilfe benötigen, um mich zumindest etwas schonen zu können. Wir vier werden hoffentlich gut als Familie zusammenwachsen. Ich bin gespannt, wie das alles klappt. Finde ich die Zeit, meinem Baby ganz nah zu sein und gleichzeitig die beiden dann "Großen" nicht zu vernachlässigen? Ich hoffe es!
Was auch sehr positiv an den vergangenen Tagen gewesen ist, war die Ruhe und körperliche Entspannung für mich! Meine beiden haben mir zwar wahnsinnig gefehlt aber es tat gut, nicht schwer heben zu müssen, jede Nacht 9 Stunden zu schlafen, keine körperliche Belastung zu haben und sich drei Mal täglich an den gedeckten Tisch zu setzen. Ich muss sagen, jetzt sehr ausgeruht zu sein. Gut so, die nächste Woche ist wieder bis oben hin voll mit Terminen ;-) Danach kehrt jedoch Ruhe ein und werde mich bemühen, wirklich kürzer zu treten!!!
Bis dahin einen schönen Frühlingsanfang mit hoffentlich gutem Wetter
Tanja