Die einfachen Dinge erleichtern mir die Situation ungemein, es wird ohnehin schon schwer genug werden... Ich freue mich so sehr auf das Baby, trotzdem wird es wieder Zeit brauchen, bis sich bei uns alles eingespielt hat.
Nachdem wir alle wieder gesund sind und ich dank eines Eisenpräparates, dass ich nun doch einnehme (da meine Hebamme mit meinem niedrigen hb keine Hausgeburt unterstützt hätte!), nicht mehr dauermüde und kaputt bin, hat mich der Nestbautrieb voll erwischt. Ich habe nicht damit gerechnet, beim dritten Kind und in meiner Situation so stark infiziert zu werden, doch Pustekuchen ;-)
Nach einer schlaflosen Nacht, in der ich nur daran denken musste, endlich etwas fürs Würmchen vorzubereiten, habe ich jetzt für Kjells Kinderzimmer einen günstigen und dennoch guten Kleiderschrank inkl. Regal erstanden, seine Kleidung umgeräumt, so dass endlich genug Stauraum für die Babysachen vorhanden ist (oh man, was hat frau mit drei Kindern für Wäscheberge). Dank vieler Spenden ist das Baby nun auch bestens ausgestattet (die Erstlingskleidung der beiden "Großen" ist gerade bei meiner Schwester und nach nun vier Kindern einfach "auf"). Nächste Woche bekomme ich von einer Bekannten eine Wickel/Badewannenkombination fürs Badezimmer (mit Kjell und Aneke haben wir immer gemeinsam gebadet, was allein aber schwierig ist), Kjells alter Wickeltisch wird in meinem Schlafzimmer aufgebaut und dann kann meine Tochter kommen ;-). Ne, ne, etwas Zeit darf sie sich natürlich noch lassen.
Ich bekomme viele Mails von Euch, was ich mir zur Geburt wünsche. Mich rührt es immer sehr!!! Mit Kleidung, Kuscheltieren etc. bin ich aber nun bestens ausgestattet ;-) Was immer hilfreich ist, da es wirklich ins Geld geht, sind Windeln. Gerade die NewBorn sind unverschämt teuer und anfangs braucht man erfahrungsgemäß ja noch etliche am Tag... Zum Stoffwickeln konnte ich mich leider nie durchringen und mit drei Kids alleine ist es auch einfach zu zeitintensiv... Aber fühlt Euch bitte nicht zu Geschenken verpflichtet!!! Ich weiß, dass hier auch einige meiner Freunde mitlesen; auch ihr fragt mich immer wieder. In jedem guten Buch steht, eine Wöchnerin sollte sagen, dass sie sich wünscht, als Mitbringsel bekocht zu werden oder Hilfe im Haushalt zu bekommen. Ich weiß noch, wie viel Hunger ich in der ersten Stillzeit immer hatte und kann eine solche Hilfe nach der Geburt dringend brauchen! Die einfachen Dinge erleichtern mir die Situation ungemein, es wird ohnehin schon schwer genug werden... Ich freue mich so sehr auf das Baby, trotzdem wird es wieder Zeit brauchen, bis sich bei uns alles eingespielt hat.
Jetzt möchte ich gern noch offen auf zwei Fragen eingehen, die mir auch immer wieder gestellt werden:
1.) Wie soll man auf mich zugehen:
Offen und normal. Wenn ihr etwas wissen wollt, dann fragt aber redet nicht hinter meinem Rücken. Die Frage, wie es mir geht, ist immer schwer zu beantworten. In manchen Momenten "gut", in anderen bin ich verzweifelt. Die Zeit wird hoffentlich viele Wunden heilen, noch ist jedoch alles so frisch. Unser Alltag funktioniert bestens, meinen Kindern geht es super und auch ich bin stabil. Trotzdem ist es schwer für mich, ich möchte aber niemanden belasten. Wirklich nachvollziehen, was unser Schicksalsschlag bedeutet kann auch nur jemand, der es selber erlebt hat! Stellt keine Vermutungen an, wie ihr in meiner Situation gehandelt hättet oder es tun würdet! Das weiß man erst, wenn man mitten drin steckt. Selbst ich würde heute einige Dinge anders machen als in der Anfangszeit. Ich war jedoch gezwungen, umgehend Entscheidungen zu fällen, ohne wirklich einen klaren Kopf dafür zu haben. Ich freue mich über jedes Gespräch, bei dem Interesse gezeigt und mir zugehört wird und ich bin allen Menschen dankbar, die für uns da sind...
2.) Warum schreibe ich so offen auf dieser Seite:
Das Schreiben hilft mir, mich zu sammeln und Dinge zu verarbeiten. Alleine nur für mich würde ich mich aber nicht regelmäßig hinsetzen. So fühle ich mich verpflichtet, jeden Sonntag die Erlebnisse der Woche in den Rechner zu tippen. Danach geht es mir immer besser! Ich schreibe für meine Kinder, die irgendwann, wenn sie erwachsen sind, das Onlinetagebuch ausgedruckt überreicht bekommen. In vielen Jahren wird es schwer sein, präzise aus der heutigen Zeit zu berichten. Meine Berichte hier sind jedoch aktuell verfasst und spiegeln die Situation. So haben meine Kinder die Möglichkeit zu erfahren, was in ihrer Vergangenheit geschehen ist und wie wir damit umgegangen sind. Ich hoffe, sie können meine Taten nachvollziehen und wissen, wie sehr ich sie liebe und ihr Vater sie geliebt hat!
Euch allen einen guten Start in eine neue Woche!
Tanja