Wegen Kjell mache ich mir mehr Sorgen, denn er ist sehr auf mich fixiert und überaus eifersüchtig. Wie er reagieren wird, wenn er warten muss, weil das Baby zum Beispiel gestillt wird?
Zum Ende der Schwangerschaft hin kann ich im Alltag nicht mehr ignorieren, in wenigen Wochen ein Baby zu bekommen. Ich werde immer kurzatmiger und bin besonders abends völlig k.o. Meine zwei Minimonster fordern mich natürlich trotzdem, wollen toben, auf den Spielplatz und unterhalten werden, da ist es nichts mit ausruhen. Aber gut, auch diese Zeit wird vorüber gehen und es gibt Schlimmeres...
Das kleine Würmchen in mir ist sehr aktiv, boxt und tritt wild um sich und fordert seine bzw. ihre Aufmerksamkeit ;-) Sie dürfte aber langsam wirklich etwas tiefer ins Becken rutschen, dann wird es auch mit der Luft besser!!! Ich rede ihr auf jeden Fall gut zu! Die Natur hat es wirklich gut eingerichtet, dass frau zum Ende hin keine Lust mehr hat, schwanger zu sein :-) Ich frage mich zwar nach wie vor, wie es allein mit drei kleinen Kindern klappen wird, trotzdem sehne ich die kugelbauchfreie Zeit herbei und freue mich, meine Tochter im Arm zu halten. Aneke ist auch schon ganz aufgeregt, wann ihre Schwester endlich kommt! Sie will sie baden, wickeln und in den Schlaf singen. Na ja, ich werde sie wohl ein wenig bremsen müssen... Wegen Kjell mache ich mir mehr Sorgen, denn er ist sehr auf mich fixiert und überaus eifersüchtig. Wie er wohl reagieren wird, wenn er warten muss, weil das Baby zum Beispiel gestillt wird? Bisher brüllt er sofort los, wenn etwas nicht so läuft, wie er es sich vorstellt, um dann der reinste Engel zu sein, wenn er seinen Willen durchsetzt! Mal sehen, wie wir alle die neue Situation meistern werden. Ich habe auf jeden Fall vor, im Online-Babytagebuch weiter zu schreiben. Dort könnt ihr es dann nachlesen! Ach ja, gerade werde ich daran erinnert, nun auch mehrmals am Tag Übungswehen zu haben...
Was noch neu ist: ich träume in letzter Zeit sehr viel von Robert, unserer Vergangenheit oder unserer Zukunft mit den Minimonstern. Es ist ein schönes Gefühl und ich fühle mich ihm dadurch sehr nahe! Natürlich bin ich beim Aufwachen dann trotzdem wieder allein, aber ich merke, unsere gemeinsame Zeit kann uns niemand nehmen und er wird immer ein wichtiger Teil von uns sein! Jetzt ist er schon fast 5 Monate tot. Manchmal kommt es mir wie eine Ewigkeit vor, dann ist es wieder, als käme er gleich zur Tür hinein. Nie hätte ich beim Anblick des positiven Schwangerschaftstestes gedacht, wie dramatisch sich alles verändern wird. Noch immer weine ich oft, sobald ich alleine bin. Ich werde jedoch nicht aufgeben und fest daran glauben, eines Tages wieder wirklich glücklich zu sein. Für mich, meine Kindern und meinen verstorbenen Mann! Und ich kann nur allen Menschen nach schweren Schicksalsschlägen, die Daumen drücken, ihre Zuversicht und den Glauben ans Positive nicht zu verlieren! Nach dem was mir passiert ist, habe ich einen tiefen Respekt vor den Kriegswitwen, die es geschafft haben, alles neu aufzubauen und dabei nicht verzweifelt sind... Daran nehme ich mir ein Beispiel, denn ich weiß, es in vielen Dingen viel leichter zu haben als sie!
Und nun lege ich mich aufs Sofa und genieße den Rest des hoffentlich ruhigen Abends!
Bis nächste Woche
Tanja
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