Ich muss zum Zahnarzt, es gibt zwei neue Babys und dann gehts noch ab nach Österreich
Lieben Dank für die vielen netten Kommentare zu meinem letzten Eintrag! Ich hab mich sehr gefreut, dass Ihr meine langen Gedankenergüsse so gern gelesen habt.
Und wieder fand ich einen Kommentar, der mich zum Denken angeregt hat. Diesmal hat Rukiye etwas geschrieben, was mir so ähnlich auch im Kopf herumschwirrt:
Warum haben in Deutschland so viele Menschen „nur“ zwei Kinder?
Klar gibt’s genauso auch größere Familien und auch Einzelkinder, aber wenn ich mich so in unserem Freundeskreis umschaue, dann kann ich dem nur zustimmen. Überall zwei Kinder – meist noch in der klassischen Kombination „Junge + Mädchen“.
Auch in meiner Beziehung zu Stefan kam diese Frage schon ab und zu auf den Tisch. Stefan möchte auch die klassische (oder eher moderne?) Kombination aus nur zwei Kindern mit unterschiedlichen Geschlechtern, denn man möchte ja auch noch was vom eigenen Leben haben (Zitat meines Ehemanns). Und da geht dann die Diskussion los bei uns.
Das Hauptargument für mehr als zwei Kinder ist für mich, dass mit jedem Geschwisterkind das Kind für ein Leben lang (auch nach unserem Tod) mehr Familie hat, die es begleitet und unterstützt (im besten Fall).
Dann denke ich auch, dass bei mehreren Geschwistern die Chancen größer sind, dass sich die Geschwister untereinander verstehen. Wenn ich zum Beispiel nur meine Schwester als Geschwisterkind hätte und zu ihr keinen guten Draht hätte, dann würde ich mich mit 100 % meiner Geschwister nicht so gut verstehen. Da ich aber noch zwei Brüder habe, wären es nur 33 %. :-) Ihr versteht, was ich meine?
Wenn unserer Mutter mal etwas passieren sollte, können wir die Pflichten durch vier teilen. Auch finanziell.
Wenn ich einmal kein Dach über dem Kopf haben sollte (Extrembeispiel), dann habe ich drei Personen (zusätzlich zu Stefan und Freunden), bei denen ich sofort unterkommen könnte. Die gemeinsame Kindheit verbindet einen mit den eigenen Geschwistern mehr, als es jemals mit Freunden möglich wäre. Man kennt sich in- und auswendig.
Klar wird es mit jedem Kind teurer – aber auch linear? Man kann doch sicher nicht so rechnen: Jedes Kind kostet laut Focus (2006/Online) 120.000 €. Also bei zwei Kindern 240.000 €, bei dreien 360.000 € usw.??? Mal davon abgesehen, dass ich diese Zahl für nicht ganz nachvollziehbar halte (wie wurde das denn berechnet: Mit Schulgeld für eine Privatschule und Kleidung von Armani? Oder mit gebrauchter Kleidung von Ebay?), wird sie ja definitiv nicht linear ansteigen mit jedem weiteren Kind.
Dann gibt’s noch den zeitlichen Aspekt zu beachten (x Jahre, bis alle aus dem Haus sind) und natürlich den Stress, der mit jedem Kind mehr auch größer wird (?).
Oder sind das alles nur Rechenmodelle, die in der Realität nicht automatisch so eintreffen, da hier vielmehr die Erziehung der Kinder und die Einstellung der Eltern das Ergebnis beeinflussen?! Komisch finde ich, dass, wenn es nicht klappt mit schwanger werden, ein Kind zum höchsten Ziel für die Eltern wird. Wenn es klappt, dann mutiert das Kind auf einmal zu einem den eigenen Wohlstand und Komfort bedrohenden Faktor.
Ich kann natürlich überhaupt nicht einschätzen, ob überhaupt und wie schwer diese ganzen Dinge wirklich mein weiteres Leben beeinflussen werden, denn ich habe ja momentan noch nicht einmal ein Kind. Vom Gefühl her möchte ich gern mehr als zwei Kinder haben. Aber erst einmal sehen, was ich nach der ersten Geburt sage :-)
Was sagt ihr denn dazu, ihr erfahrenen Mütter da draußen?
Meine Woche war wenig spektakulär, wie eigentlich oft, nachdem die Schwangerschaft nun sehr sicher ist, ich mich super fühle und auch sonst relativ wenig ansteht (zumindest gemessen an Highlights wie der Hochzeit). Da ich ja ab heute in der 18. Woche bin, warte ich darauf, vielleicht doch jetzt schon einen kleinen Stupser zu spüren. Doch bisher ist da nichts. Aber auch mein ziemlich praller Bauch macht mir schon total Spaß, weil ich ihn so schön streicheln und meine Hände darum legen kann.
Die zwei Schwangeren in unserem Freundeskreis haben beide letzte Woche fast am selben Tag entbunden (einmal vier Wochen zu früh, einmal eine Woche) und es ist so schön, die kleinen Babys anschauen zu können und dabei zu wissen, dass wir bald auch so ein Baby haben werden.
Morgen geht’s (zum Glück mit dem Flieger) nach Österreich. Wir werden bis Freitag unsere Geschäfte abfahren und neue Waren einkaufen. Ich freu mich schon total darauf, endlich mal wieder in Österreich sein zu können, denn ich war seitdem ich schwanger bin nicht mehr da. Und ich freu mich auf das Essen dort, denn seit ein paar Tagen hab ich einen riesen Hunger. Der hat aber bisher nur dazu geführt, dass meine drei Übelkeits-Kilos, die ich am Anfang abgenommen habe, nun wieder drauf sind. Plus ein knappes Kilo noch dazu.
Und nächste Woche steht dann ein Zahnarztbesuch mit Bohren an. Die Kontrolle letzte Woche hat nämlich ergeben, dass der kleine dunkle Fleck nun doch weg muss und so komme ich in den Genuss des Bohrers und einer Spritze – brrr… Aber mein Arzt meinte schon, dass nur darauf geachtet werden muss, dass kein Adrenalin in der Betäubung ist, sonst ist das alles ungefährlich.
Den nächsten regulären Termin beim Gynäkologen habe ich auch erst nächste Woche wieder und ich bin schon total gespannt, wie der kleine Mann in mir schon wieder gewachsen ist! Es sieht immer so süß aus, wenn er sich bewegt und man kann schon alle Gliedmaße und sein kleines Gesicht so gut erkennen. Ich freu mich schon so richtig darauf, in ein paar Monaten unser kleines Baby in den Armen halten zu können. Langsam begreife ich nämlich, dass das alles wirklich Realität ist und wir bald Eltern werden. Und dann muss ich immer lächeln.
Bis nächste Woche!
Antonia