Eine wunderschöne Traumhochzeit und eine böse Überraschung auf der Toilette...
Jaaaaaaa!!! Ich habe „Ja“ gesagt!
Und zwar ganz oft. Wir haben am Samstag geheiratet und es war wirklich die absolute Traumhochzeit: Strahlender Sonnenschein, ganz viel Liebe und Romantik, viele liebe Freunde und Verwandte, die uns tolle Überraschungen gemacht haben. Das Ganze vor herrlicher Kulisse im Schloss. Und jetzt bin ich verheiratet und habe einen anderen Namen - und es fühlt sich sehr gut an!
Der einzige minikleine Schatten an dem Tag war ein Erlebnis auf der Toilette. Ich habe an dem Tag sehr wenig getrunken, also war ich auch nicht oft auf der Toilette. Als ich dann irgendwann bei der Feier nachts auf die Toilette ging, hatte ich ein kleines bisschen Blut im Höschen. Puuuuhhhh… Ich habe vor Schreck die Luft angehalten und ruhig überlegt, ob ich das gerade tatsächlich sehe. Also noch mal geschaut. Ja, tatsächlich Blut. Ich möchte Euch nicht mit Details verschrecken, aber ein paar Stichworte zur Beschreibung möchte ich Euch schon liefern: Ganz wenig und dunkel. Und ich hatte keine Krämpfe oder ähnliches. Und es kam auch die restliche Nacht nichts dazu.
Trotzdem habe ich natürlich meinen frischgebackenen Ehemann gesucht, bin mit ihm in eine ruhige Ecke gegangen und habe ihm davon erzählt. Er war im ersten Moment erschrocken – hat dann nachgefragt wie viel und wie. Und hat mich dann beruhigt.
Klar: 12 Stunden Schlaf in drei Tagen, den ganzen Tag auf den Beinen, die RIESEN Aufregung, schwanken zwischen eiskalten Händen und Schweißausbrüchen vor Nervosität… Dazu wenig getrunken und gegessen. Und dann auch noch von morgens halb sieben bis nachts halb drei durchgehalten.
Das erklärt einiges. Also beschlossen wir pragmatisch, dass ich mich am nächsten Tag ganz viel ausruhe und schaue, wie es mir geht.
Zu der pragmatischen Einstellung hat auch der zweite Arztbesuch am Donnerstag vor der Hochzeit geführt. Der war nämlich sehr beruhigend: Wir konnten unser kleines Böhnchen sehen, das mittlerweile nicht nur Arme und Beine (-chen) hatte, sondern diese auch noch bewegen konnte! Das war so ein schöner und intensiver Moment für uns. Ich habe immer wieder fasziniert gesagt „Es bewegt sich ja schon! Ganz alleine! Wow…“. Stefan hat stolz gestrahlt und selbst die Arzthelferin war ganz ergriffen. Zu den strampelnden Gliedmaßen schlug das kleine Herz wie auch schon vor zwei Wochen ganz regelmäßig und kräftig. Und die Plazenta wird sich wohl auch an der richtigen Stelle bilden, meinte der Arzt. Man sehe schon eine Verdickung oben. Dazu muss man wissen, dass die Plazenta in diesem Stadium noch um die gesamte Fruchtblase herum reicht. Und sich erst nach und nach an einer Stelle der Gebärmutter „konzentriert“. Und ich dachte immer, die bildet sich viel früher…
Ich habe dann den Arzt gefragt, wie hoch denn nun noch das Risiko einer Fehlgeburt sei. Klar kann man das nicht genau sagen, aber er meinte, unter 5 %. Also viel, viel geringer als noch vor Wochen. Sehr beruhigend!
Er hat uns auch noch gebeten, einen Termin bei einer Pränatal-Diagnostikerin zu machen, die er uns empfohlen hat. Denn als nächstes steht dann die Nackenfalten-Messung an. Trotzdem hat er uns auch noch einen Termin in zwei Wochen gegeben, so dass wir dann quasi jede Woche beim Ultraschall sind. Da stellt sich mir schon wieder die Frage, ob das alles so gesund ist, wenn man alle zwei, bzw. jede Woche Schallwellen aufs Böhnchen loslässt. Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich gibt es auch hierzu wieder einen Haufen kontroverser Ansichten, die zwischen NIEMALS und KEIN PROBLEM schwanken.
Das Ausruhen (wir haben den ganzen Sonntag nur noch geschlafen, sobald wir wieder zuhause angekommen sind) hat auf jeden Fall auch gut geholfen, denn ich habe keine weiteren Blutungen gehabt. Daher denke ich mal, dass ich auch nicht zum Arzt muss, denn der würde auch nur sagen, dass ich mich ausruhen soll und nicht mehr so übertreiben wie am Wochenende. Zumindest ist das auch die Ansage von meinem angetrauten Arzt zuhause, der verhindern will, dass ich mich und uns bekloppt mache in der Schwangerschaft.
Seit Montag befinde ich mich ja in der elften Woche. Und ich muss sagen: Es geht aufwärts! Keine Übelkeit mehr (zwar kann ich immer noch nicht alles essen, aber mir wird bei sinkendem Blutzucker-Spiegel nicht sofort so grausam übel) und wieder mehr Energie! Ich merke zwar, dass an meinem Energie-Akku jetzt zwei Personen hängen und ich nicht mehr volle zehn Stunden durchpowern kann, aber ein paar Stunden klappt das wieder wunderbar! Man merkt es auch daran, dass ich mich wieder zu so einfachen Dingen wie Staubsaugen oder Aufräumen bewegen kann. Vor einiger Zeit kam mir das noch so vor, als würde jemand verlangen, dass ich ohne Sauerstoffflasche den Mount Everest besteigen soll…
Dafür tut mir jetzt ab und zu der untere Rücken weh. So auf Höhe des Steißbeins rechts und links davon. Laut Stefan die Kreuzdarmbeingelenke. Und die muss er dann massieren – was er auch wirklich lieb macht. Und deutlich „williger“ als vor der Schwangerschaft! Er möchte auch seinen Teil dazu beitragen, dass wir ein gesundes Kind bekommen und ich die Schwangerschaft möglichst komfortabel „überstehe“. So ein Schatz.
Morgen geht es dann in unsere Mini-Flitterwochen. Irgendwo in Bayern oder Österreich entspannen. Mit meinem Ehemann (ich kann es gar nicht oft genug sagen/schreiben).
Liebe Grüße und bis zur nächsten Woche!
Antonia