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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
33. Schwangerschaftswoche

Schwangerschaft ist keine Krankheit

Von den Schwierigkeiten Stützstrumpfhosen anzuziehen (mit den mitgelieferten pinken Gummihandschuhen) und meinen tollen Blutdruck- und HB-Werten (wieder).

Wieder ist eine Woche rum und mittlerweile bin ich schon in der 33. Schwangerschaftswoche. Also schon im neunten Monat, wenn man nach der 10-Monatsrechnung geht. Fakt ist: Noch acht Wochen, dann ist es soweit! Wenn unser Kleiner sich nicht dazu entscheidet, früher auf die Welt zu kommen. Es ist wirklich erstaunlich, wie schnell die Zeit vergeht, wenn man sich erst einmal daran gewöhnt hat schwanger zu sein.

Nun beginnt diese Woche auch endlich unser Geburtsvorbereitungskurs. Ich bin mittlerweile richtig gespannt darauf, was wir da noch so alles erfahren werden. Eine Freundin hat mit ihrem Mann auch einen Babypflegekurs gemacht (Kompaktkurs an einem Tag) und fand das sehr hilfreich. Ich überlege, ob wir das auch machen sollen – mal sehen, was es für Angebote gibt.

Übrigens sitze ich gerade in meiner neuen Schwangerschafts-Kompressionsstrumpfhose am Schreibtisch und tippe diesen Bericht. Bis auf den erschreckend hohen Preis (106 €!!! Bekomme ich hoffentlich von der Kasse erstattet) und leichten Schwierigkeiten beim Anziehen sind die Dinger wirklich toll. Ich habe abends nach dem Ausziehen wieder sichtbare Fußknöchel! Und in schwarz sehen sie auch aus wie normale blickdichte Strumpfhosen. Der einzige Unterschied: Sie sind knalleng und aus einem wirklich festen Stoff.

Die Lymphdrainage hab ich leider nicht verschrieben bekommen. Laut Arzt ist das für die gaaanz schweren Fälle gedacht und da sei ich ja noch weit von entfernt. Gut, ich sehe das mal positiv. Wobei ich gar nicht wissen will, wie weh die Fingergelenke dann bei den „schweren Fällen“ tun müssen. Ich komm mir morgens mittlerweile so vor, als hätte ich Rheuma oder so was. Ich kann meine Finger nicht krümmen und auch nichts greifen. Dazu knacken die Fingergelenke und schmerzen ziemlich. Das legt sich immer erst nachdem ich sie eine Zeitlang bewegt habe. Aber immer, wenn ich tagsüber die Hände längere Zeit wieder nicht bewege, geht das Spielchen von vorne los. Und die Schmerzen werden seit Wochen immer ein bisschen stärker – geht das jetzt acht Wochen so weiter? Auf jeden Fall ist das momentan wirklich die unangenehmste Begleiterscheinung meiner Schwangerschaft.

Die guten Nachrichten: Mein Blutdruck ist immer noch super, der steigt gar nicht an. Und der Puls ist neuerdings (seitdem ich ganz viel trinke?) auch meistens unter 100. Ich bin schon ganz stolz auf mich :-) Moni, danke für Deinen Kommentar und die Erklärungen zum Blutdruckmessen! Klar messe ich nicht ständig – ich bin froh, wenn ich überhaupt jeden Tag dran denke. Aber jetzt versteh ich auch, warum die Probemessung direkt hintereinander so anders ausfallen konnte. Auch mein HB-Wert hat sich nach vielen Milchshakes mit roten Früchten (gefroren in den Mixer – super lecker) und Feldsalat wieder über der 12 eingependelt. Mir ist auch nicht mehr schwindelig, wie es mit dem 11er Wert war. Dazu nehme ich jetzt noch Kräuterblutdragees, um vor der Geburt ein kleines „Polster“ aufzubauen. Was ich gar nicht bedacht hatte, aber meine Hebamme hat es angesprochen: Man verliert ja bei und nach der Geburt noch genug Blut, so dass man mit einem guten HB-Wert in die Geburt gehen sollte. Dieser Gedanke gehört dann zu den weniger positiven, die ich mir momentan so über die Geburt mache… Aber bisher überwiegen die positiven. Mal sehen, wie sich das so entwickeln wird.

Und weiter geht’s mit den guten Nachrichten. Was mir heute klargeworden ist: Im Mai werde ich das erste Mal Muttertag feiern! Auf der einen Seite ist das eine etwas komische Vorstellung, denn der Tag hat mich bisher ja nur als Tochter betroffen. Und jetzt bin ich dann auf einmal selbst die Mama. Aber auf der anderen Seite freu ich mich total drauf und hab Stefan heute auch schon mal ganz subtil auf das Datum hingewiesen. Wie werdet Ihr Mamas denn von Euren Familien am Muttertag „gewürdigt“? In meiner etwas romantisierten Vorstellung bekommt man dann doch Frühstück ans Bett gebracht und wird den Tag über richtig schön verwöhnt. Ich schaue zu viele Schnulzenfilme…

Und schon das nächste Highlight: Einer der Sponsoren dieses Tagebuchs, Tobi, hat unser Babybay geliefert! Ich freu mich schon richtig drauf, das Bettchen aufzubauen und mir vorzustellen, wie bald unser Baby drin liegt. Mehrere Freunde von uns haben uns das Babybay auch schon im Vorfeld empfohlen, es soll wirklich unglaublich praktisch sein und gerade das nächtliche Stillen sehr erleichtern. Das Prinzip ist einfach: Das Babybay wird quasi als „Balkon“ am eigenen großen Bett befestigt. So hat das Baby ein eigenes Bett (und man umgeht die Gefahren, die entstehen, wenn Babies mit im Elternbett schlafen), aber man muss nicht aufstehen, um es nachts zu stillen sondern kann ganz einfach neben sich greifen. Auch bevor ich wusste, dass wir das Babybay als Sponsorengeschenk bekommen, wollte ich unbedingt so ein Bettchen haben – das Prinzip überzeugt einfach. Danke kidsgo und Tobi für das tolle Geschenk!

Nun zum Schluss noch eine nicht ganz so dolle Neuigkeit: Beim letzten Arzttermin hat sich herausgestellt, dass mein Gebärmutterhals statt der 4,5 cm, die er momentan noch haben sollte, nur noch 3,1 cm lang ist. Also hat der häufig harte Bauch (sprich Wehen) dafür gesorgt, dass er sich schon verkürzt hat. Der Arzt meinte dazu ziemlich ernst, ich müsse mich jetzt wirklich schonen und alles vermeiden, was Wehen verursacht. Und das sind nach meiner Erfahrung besonders Tätigkeiten wie staubsaugen und wischen, dazu langes Laufen. Wenn ich Angestellte wäre, hätte er mich krankgeschrieben. Ich glaube dadurch, dass mein Bauch ziemlich weit nach vorne raus steht, ist er auch empfindlicher für Erschütterungen. Die Gebärmutter zieht sich schneller zusammen, wenn der Bauch viel „wackelt“ oder die Bauchmuskeln viel arbeiten wie beim Wischen (achtet mal drauf, das geht total in die Bauchmuskeln! Genau wie Teppich saugen). Also versuche ich jetzt gaaanz entspannt zu sein und vor allem zu viele „Bauch unfreundliche“ Bewegungen zu vermeiden. Die eigentlich geplante letzte Österreich-Tour werde ich auch nicht mitmachen, denn die langen Autofahrten sind mittlerweile auch nicht mehr so einfach zu bewältigen. Und mit lang meine ich alles ab zwei Stunden. :-)

Ich muss auch mal wieder ein paar Frustgedanken bei Euch loswerden. Denn so langsam ärgert mich der Spruch „Schwangerschaft ist keine Krankheit“. Ich hab mir da früher nie Gedanken drüber gemacht. Aber in den letzten Tagen schon. Was soll einem denn diese Aussage bitteschön sagen? Ist das so ein verstecktes „Stell dich mal nicht so an“? Alle Symptome, die „unschwanger“ als auffällig gelten würden, werden nun einfach als eine normale Begleiterscheinung der Schwangerschaft abgetan. Aber sie sind doch da. Mal ehrlich: Erst ist einem monatelang schlecht, dann geht’s für ein paar Monate wieder, bis dann Ödeme, Kurzatmigkeit und ein enorm dicker Bauch die eigene Bewegungs- und Leistungsfähigkeit einschränken. Klar bin ich nicht krank im Sinne von „da ist was an oder in mir kaputt“ – die ganzen Symptome sind ja nur deshalb da, weil mein Körper gerade ein neues Leben austrägt. Was natürlich super positiv ist! Aber ernsthaft, deswegen geht’s mir doch nicht so wie ohne Babybauch? Ich bin ganz klar nicht so fit wie sonst und viel öfter müde. Ganz zu schweigen von der ersten Zeit, in der ich mir vorkam wie ein Zombie mit richtig fiesem Kater. Und schmerzende dicke Finger und Füße hatte ich vorher auch noch nicht.

Man nimmt das alles für ein eigenes Kind natürlich gern in Kauf. Und klar ist es ja auch die eigene Entscheidung, es auf sich zu nehmen (Ja, ich wollte es so). Und doch freue ich mich jedes Mal, wenn meine Mitmenschen mir eben nicht mit diesem Spruch oder der passenden Einstellung gegenübertreten, sondern einfach ein bisschen Rücksicht nehmen. Wie ich es ja auch mache, wenn ich sehe, dass andere nicht (mehr) so fit sind wie ich. Und zu mir kommen, damit ich nicht zwei Stunden im Auto sitzen muss. Oder mir einen Platz frei machen, damit ich mich kurz ausruhen kann. Die extreme Resonanz auf meinen Bericht aus der 19. Woche hat mir gezeigt, dass dieses Thema vielen auf der Seele brennt.

Ich bin wirklich gespannt, wie die ganzen Wehwehchen sich anfühlen werden, wenn man schon ein kleines Kind hat, was Aufmerksamkeit fordert. Hat man dann einfach weniger Zeit, sich um das eigene Befinden zu kümmern? Oder spürt man sie im Gegenteil heftiger und früher? Wie Anja ja schon sagte: Man weiß, was für Beschwerden kommen werden und wartet fast schon drauf. Das hatte ich ja in dieser Schwangerschaft nicht – die ersten Beschwerden fand ich ja noch fast süß und war froh über jede spürbare Veränderung.

Ich bin also mal gespannt, wie ich mich kurz vor der Geburt fühlen werde. Momentan kann ich mir nicht vorstellen, dass meine Finger noch mehr schmerzen morgens. Aber mal sehen…

Hmm – ich will eigentlich nicht, dass dieser Bericht so negativ endet. Die letzten Sätze bleiben beim Lesen erfahrungsgemäß ja immer am stärksten im Gedächtnis.

Also an alle, die genau jetzt denken, ich würde nur noch jammern und vergessen, dass ich ein gesundes Baby in mir habe: Ich liebe meinen Kleinen jetzt schon und bin saufroh, dass ich das Glück habe, eine (im Großen und Ganzen) völlig normale Schwangerschaft erleben zu dürfen! Inklusive der vielen kleinen Bewegungen mit diesen süßen Mini-Füßchen, die ich nun schon so deutlich spüren kann. Und dem Hicks, den ich jetzt auch schon bestimmt zwei-, dreimal am Tag in meinem Bauch spüren kann. Ach ja: Und er kann hören (da ist man ja auch schon mal froh und dankbar)! Wenn ich ein lautes Geräusch verursache (sehr beliebt: Deckel von der Kaffeedose fallen lassen), erschreckt er sich richtig und zuckt zusammen.

Seine Füßchen spüre ich im Sitzen jetzt schon ganz oben im Bauch. Und mangels Platz bewegt er sich langsamer, aber dafür umso spürbarer. Und sichtbarer von außen! Es ist schon erstaunlich zu sehen, wie sich mein Bauch völlig ohne mein eigenes Zutun bewegt. Da könnte ich im Moment wirklich die ganze Zeit einfach nur zuschauen.

Und das tue ich jetzt gleich auch noch ein bisschen. :-)

Liebe Grüße - besonders auch an alle Mitschwangeren,

Antonia



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Kommentare von Lesern:

Antonia, Ruhrgebiet04.03.2012 09:30

Liebe Claudia,
ganz herzliche Glückwünsche zur Geburt deiner Tochter! Ich wünsch dir alles Gute für Eure Zukunft und erhol Dich erst mal gut.
LG
Antonia

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Claudia, Bad F. 02.03.2012 16:02

Hallo Antonia!
Auch dir wollte ich gerne Bescheid sagen, dass ich seit dem 20.2. Mama bin! Ist ein wundervolles Gefühl, wenn auch mit ein wenig Wehmut verbunden, weil einem bewusst wird, was man alles "zurück lässt" und auch der Gedanke dass mein kleines süßes Mädchen irgendwann groß wird. Genaueres zur Geburt habe ich schon bei Anja geschrieben, falls es dich interessiert.

Weiterhin alles alles Liebe für euch zwei!

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Anja, Berlin01.03.2012 19:35

Liebe Antonia,

was die Schwangerschaftsbeschwerden von Mehrgebärenden angeht, fällt mir immer nur der Satz "Keine Zeit für Selbstmitleid" ein. Tatsächlich halten gerade sehr kleine Kinder die Frauen so sehr auf Trab, daß ihnen oft erst bei der Nachfrage beim regulären Vorsorgetermin einfällt, was so alles zwickt und zwackt. Und von dem was man so an Tipps und Selbstfürsorge empfiehlt, wird vielleicht 20 % umgesetzt. Ich gönne darum den Zweit-und Mehrgebärenden gerne einfach mal ohne größeren Anlass eine Fussreflexzonenmassage oder was anderes nettes Entspannendes. Die Erstmütter melden sich in der Regel frühzeitig bei mir mit Beschwerden und können auch mehr Empfehlungen umsetzen. Die Frage , wer jetzt mehr leidet sei dahin gestellt. Fakt ist, Schwangerschaft ist schon eine enorme körperliche Leistung und das merkt man auch.
Und aus eigener Erfahrung: ich habe letzte Woche eine Schwangere ausführlich zu ihren Ischiasbeschwerden beraten und ihr allerlei gezeigt. Erst am Abend fiel mir auf, daß mein eigener Ischias an dem Tag so zwackte, daß ich beim Schuhe ausziehen gar nicht mehr auf einem Bein stehen konnte ;) Aber bald habe ich ja meinen nächsten Hebammentermin...

Also sorge weiter gut für Dich und Dein Baby.
Liebe Grüße, Anja
Liebe Grüße

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Meike, Kassel28.02.2012 21:28

Also, ich empfinde der Ablauf der Schwangerschaft genau wie du auch. Erst ist einem wochenlang schlecht, dann kommen langsam die Glückshormone und die Stimmung steigt, damit man die letzten drei Monate noch erträgt. Den Satz "Schwangerschaft ist keine Krankheit" höre ich aber immer nur von Schwangeren selber.
Nach der Geburt meiner Tochter hab ich mich manchmal gedacht, dass die Schwangerschaft gar nicht so schlimm war, weil ich mich noch in Ruhe um meine Wehwehchen kümmern konnte. Das geht dann mit Baby nicht mehr so einfach.

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Carola28.02.2012 13:32

ich find babybay auch toll finde es aber wichtig über folgendes zu informieren: schlafen im elternbett birgt KEINE Gefahren solange nicht einer raucht oder und alkohol/drogen/medikamenten steht. im gegenteil: es ist einfach die natürlichste sache der welt mit dem baby zusammen zu schlafen. google mal "familienbett" da findet man weitere infos, selbst von ärzten wenn man das braucht...! in vielen länder und kulturen ist das gang und gebe... einfach mal auf die wurzeln zurückbesinnen und den instinkten vertrauen.
aber babybay ist auf jeden fall auch eine tolle lösung.

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Anne28.02.2012 13:07

Liebe Antonia,
schwanger sein ist einfach anstrengend. Und ich finde, Du musst Dich da gar nicht rechtfertigen und für überkritische Leserinnen noch fünfmal bestätigen, dass Du Dein Kind liebst etc. Ich fand die Schwangerschaften ehrlich gesagt eher ätzend und das habe ich auch jedem gesagt. Ohne Bauch, Wassereinlagerungen, Rückenschmerzen, Übelkeit lebe ich einfach lieber. Das Schöne ist: Es geht vorbei.
Anne

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Silke, Frankfurt28.02.2012 09:17

Liebe Antonia,
das mit den geschwollenen und schmerzenden Händen hatte ich in meiner ersten Schwangerschaft auch. Meine Hebamme hat mir damals Wickel mit Retterspitzlösung empfohlen. Das hat zwar die Wassereinlagerungen nicht beseitigt, aber die Schmerzen genommen. Vielleicht probierst Du es mal damit aus!
Grüße, Silke

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