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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
32. Schwangerschaftswoche

Wellness ist schön

Die größten Erkenntnisse nach ein paar Tagen Wellness: Mit dickem Bauch ist schwimmen noch viel schöner - dafür werden lange Autostrecken immer beschwerlicher.

Hach, was doch ein paar Tage in einem schönen Wellnesshotel so bewirken können. :-) Wir sind mittlerweile wieder zuhause und fühlen uns tatsächlich sehr entspannt und erholt. Ich bin froh, dass wir uns diese kleine Auszeit genommen haben und es uns mal so richtig haben gut gehen lassen.

Aber von vorne:

Am Dienstag hab ich mehr oder weniger heimlich unsere Sachen gepackt und bin mit Stefan losgefahren. Er wusste nicht, wo es hingehen sollte – noch nicht einmal, ob wir denn jetzt nach Österreich fahren oder in Deutschland bleiben. Einen Tag vorher habe ich über das Internet ein Zimmer in einem wirklich netten Wellnesshotel in der Nähe von Koblenz gebucht – dort ging es jetzt hin.

Als wir nach zwei Stunden Fahrt vorm Hotel standen, haben wir uns beide gefreut: Stefan fand meine Wellness-Idee super und ich war ziemlich froh, dass die Bilder im Internet der Realität entsprachen. Nach dem Check-In haben wir sofort den Wellnessbereich erkundet und waren wirklich beeindruckt: Ein großes Schwimmbecken, mehrere Saunen, ein komplettes Fitnessstudio, Massagen, Sole-Whirlpool, … Dazu mehrere Restaurants und total nettes Personal. Nur unser Zimmer war etwas eng geschnitten, besonders das Badezimmer. Die Duschtür musste man nach innen öffnen. An sich ja kein Problem, aber macht das mal mit 103 cm Bauchumfang. :-) Ich musste immer ein bisschen den Bauch einziehen, um die Tür wieder schließen zu können. Mein Bauch steht wohl auch ziemlich nach vorne raus und verteilt sich nicht seitlich.

Das gleiche Problem habe ich mittlerweile übrigens auch bei einigen Toilettenkabinen, die nach innen aufgehen, und (das hat Anja ja auch schön beschrieben) beim Parken in engen Lücken. Obwohl man so viel Zeit hat, sich an die geänderten Körperformen zu gewöhnen, ist es trotzdem oft noch nicht ganz in meinem Bewusstsein angekommen, dass mein Bauch so weit nach vorne rausschaut, und ziemlich oft bleibe ich irgendwo hängen.

Auf jeden Fall haben wir den Wellnessbereich voll genutzt. Ich bin jeden Tag eine halbe Stunde geschwommen und Stefan ist in der Zeit in die Sauna gegangen. Meine Erkenntnis kam dann schon am ersten Tag: Schwimmen ist toll! Im Wasser ist das ganze Gewicht, was ich sonst mit mir rumschleppe, auf einmal weg. Ich hab mich im Wasser total leicht gefühlt, der Bauch wurde komplett vom Wasser getragen. So hat es mir auch Spaß gemacht, mich ohne das Zusatzgewicht mal wieder richtig auszutoben. Und obwohl es natürlich schon ein bisschen anstrengend war, wurde der Bauch kein einziges Mal hart oder zog an den Seiten, wie es auf dem Laufband oder dem Sitzfahrrad immer der Fall ist.

Der „kleine Schock“ kam dann nur beim Verlassen des Beckens: Als die Schultern und Arme aus dem Wasser auftauchten, war noch alles ok. Als dann der Bauch auftauchte, hatte ich plötzlich ein Gefühl, als ob mir jemand einen Sandsack umgebunden hätte, der mich nun nach unten zog. Ich hab mich bei den ersten Schritten so dermaßen schwer gefühlt, puh. Aber nach ein paar weiteren Schritten war alles wieder ok und ich hatte mich wieder an mein Zusatzgewicht gewöhnt. Für mich ist seitdem klar: Ich will öfter schwimmen gehen!

Eine Massage hab ich mir auch nicht entgehen lassen. Zwar konnte ich mich nicht bequem auf den Bauch legen, aber auch im Sitzen und auf dem Rücken liegend war die Massage an den Schultern und dem oberen Rücken einfach super. Immer, wenn es mir gerade so gut geht, dass ich am liebsten schnurren würde (wenn z.B. mein Rücken gekrault/massiert wird oder ich etwas besonders Leckeres esse), dann merke ich, wie der Kleine sich in mir meldet und sich bewegt. So als ob er meine Endorphine direkt mitbekäme. Bei der Massage war es auf jeden Fall auch so, dass er, während ich die Massage genossen habe, sich die ganze Zeit über sachte bewegt hat. Es ist unheimlich schön, so eine intensive Verbindung zu meinem Kind zu haben. Manchmal denke ich darüber nach, ob ich dieses Gefühl nach der Geburt wohl vermissen werde.

Am dritten Tag war ich dann so energiegeladen, dass ich vorm Schwimmen auch das Laufband ausprobiert habe. Zwar nicht joggend, aber wenigstens walkend. Und mit Steigung :-) Aber auch hier (wie beim Fahrrad) fing nach einer Viertelstunde mein Bauch an in immer kürzeren Abständen hart zu werden. Da der Kleine mittlerweile ja auch schon stattlich groß ist, ist es auch schon ziemlich unangenehm, wenn sich die Gebärmutter so zusammendrückt. Also wieder ein Punkt mehr fürs Schwimmen.

Nach der Rückfahrt waren wir noch schön essen und sind dann abends ins Bett gefallen. Am nächsten Tag habe ich dann gemerkt, dass die Fahrt mich wohl doch ziemlich angestrengt hat. Ich war den ganzen Tag über sehr müde und wollte am liebsten nur im Bett liegen und schlafen. Autofahren ist nicht mehr so einfach wie sonst. Weil mein Bauch mittlerweile auch im oberen Bereich viel größer geworden ist, drückt es beim Sitzen im Auto nicht mehr nur unten auf den Oberschenkeln sondern auch nach oben Richtung Brust. Oben schränkt das dann beim längeren Sitzen die Atmung etwas ein und unten drückt jeder Hosenbund, sogar der ganz weiche von meiner Lieblings-Umstandsjeans. Dazu kommen dann noch ab und zu kräftige Tritte nach oben und kleine Boxer unten. Das alles zusammen sorgt dafür, dass ich wirklich froh war, nicht die sieben Stunden-Fahrt nach Salzburg gewählt zu haben. Zumal Stefan mich ja beim Fahren nicht ablösen kann. Mit Österreich hätte ich mich also wirklich übernommen.

Zu meiner doofen Wassereinlagerungsgeschichte kann ich leider noch nichts Positives berichten… Das Wasser ist immer noch da. Und ich glaube sogar, dass es ein bisschen mehr geworden ist. Aber die Stützstrümpfe, bzw. Kompressionsstrümpfe (klingt nicht ganz so bah), sind bestellt und ich bin gespannt darauf, ob sie helfen werden. Danke für Eure Ratschläge! Insbesondere auch die Website der Gestose-Frauen hat mir viele hilfreiche Informationen gegeben.

Ich messe weiterhin jeden Tag meinen Blutdruck und bis auf den Puls ist der Blutdruck super in Ordnung. Er ist auch nicht angestiegen, was ja ein deutliches Warnsignal wäre. Der Blutdruck-Wert schwankt bei dem Gerät genau wie die Pulsfrequenz selbst bei direkt aufeinanderfolgenden Messungen so sehr, dass ich mittlerweile eher das Gerät anzweifle als mir Sorgen um meinen Ruhepuls zu machen. Puls mal 150, mal 101. Und da er ja in der Schwangerschaft eh etwas höher ist, wird das dann wohl auch in Ordnung sein. Mal davon ab, dass ich es eh nicht ändern kann :-) Der Blutdruck ist bei der ersten Messung mal 130 zu 86, dreißig Sekunden später dann 116 zu 85, ohne dass ich den Arm auch nur bewegt habe.

Eiweißausscheidungen im Urin hatte ich bisher auch nur bei der ersten und der letzten Untersuchung ganz leicht. Also nur eins von drei Kreuzchen im Mutterpass. Das ist laut Hebamme und Arzt noch zu vernachlässigen. Aber natürlich wird das genau wie der Blutdruck weiterhin genau beobachtet.

Morgen habe ich den nächsten Termin bei meinem Arzt. Dort werde ich auch darum bitten, dass er mir Akupunktur und eine Lymphdrainage verschreibt. Ich denke, das kann auch gut helfen. Besonders auf die manuelle Blutdruck-Messung bin ich sehr gespannt. Denn wie oben beschrieben schwankt die Gerätemessung ja sehr stark. Die manuelle lag immer zwischen 90 zu 60 (am häufigsten) und maximal 120 zu 80. Also eher niedrig mit Tendenz zu normal. Ansonsten werde ich wohl einfach noch zwei Monate mit den Ödemen leben müssen und hoffen, dass sich nichts Schlimmeres daraus entwickelt. Aber an sich haben das doch ziemlich viele Frauen in der Schwangerschaft, oder?

Nächste Woche startet dann auch unser Geburtsvorbereitungskurs. Stefan wird den zusammen mit mir machen. Das finde ich besonders schön, damit wir uns auch gemeinsam auf die Geburt vorbereiten können und schon einmal ein paar hilfreiche Positionen lernen können. Eine Freundin war jetzt zur ersten Stunde (allerdings bei einem anderen Anbieter) und meinte nachher, sie wäre schon ein bisschen geschockt gewesen von den ganzen Details. Ich bin mal gespannt. Details find ich ja an sich super – aber so panikmachende Schmerzbeschreibungen dann doch eher nicht.

Aber wir werden sehen… erst mal steht morgen ja der nächste Arzttermin ein. Für die bisher gelaufenen Termine habe ich jetzt auch die Rechnungen erhalten. Gesammelt. Puuuuhhhh. Bin ja froh, dass ich die Rechnungen direkt an die Kasse weiterreichen kann und hoffe, dass sie es diesmal auch wirklich zeitnah erstatten. Jetzt habe ich langsam auch eine Vorstellung davon, wie teuer eine Geburt inklusive Betreuung vorher und nachher so sein kann.

Bis nächste Woche!

Antonia



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Kommentare von Lesern:

Moni, Köln23.02.2012 23:48

Also ich erklär dir da mal was zu deinem Blutdruck.
1. der Blutdruck is NIE gleich.
2. wenn du 2 mal am selben Arm misst, sind die Adern ja noch von der ersten Messung zusammengequetscht. Zwischen 2 Messungen sollten mind. 5 Min. liegen.
Auch solltest du bevor du misst dich 5 Minuten in Ruhe hinsetzen, nicht die Beine überkreuzen und nicht sprechen.
Ich weiß nicht was für ein Messgerät du hast, aber wenn du an beiden Armen am Oberarm und am Handgelenk messen würdest, also 4 Stellen, hättest du 4 verschiedene Ergebnisse.
Außerdem würde mich das zu häufige Messen bekloppt machen. 3 mal am Tag zu gewissen Uhrzeiten, z.B. nach dem Aufwachen, also noch im Liegen; vor dem Essen (danach ist dein vegetativen Nervensystem auf Verdauung eingestellt) und nochmal bevor du schlafen gehst. Das reicht völlig. Es sei denn dein Arzt sagt was anderes. Und wenn dein Blutdruck beim Arzt eh was zu niedrig is, is doch prima. Damit kann man alt werden.
Ansonsten noch ne schöne Woche. Freue mich schon auf deinen nächsten Bericht.
LG
Moni

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Wellness, Ödeme, Blutdruck, Ruhepuls